Der dritte Tag des LQH Masters wurde von Teilnehmern und Zuschauern sehnsüchtig erwartet. Schon früh morgens lag ein vorfreudiges Prickeln in der Luft auf die bevorstehende AM Rising Star Ranch Reining Night mit einer Decksprungversteigerung und den renommierten Open Trophy Wertungen.
Nach einem spannenden Turniertag mit zahlreichen Kids-Prüfungen begann um 18 Uhr die AM Rising Star Ranch Reining Night. Zahlreiche Zuschauer warteten vor der Halle darauf am Arena-Rand Platz zu nehmen. Um sich einzustimmen, fand zu Beginn der Reining Night eine Decksprungversteigerung mit einigen der erfolgreichsten europäischen Deckhengsten statt. Um 19.30 Uhr begann dann das absolute Highlight des LQH Masters: die Open Trophies. Die Open Trophy ist eine der prestigeträchtigsten Wertungsprüfungen bei NRHA Turnieren. Die Profi-Reiter bringen ihre erfolgreichsten Turnierpferde mit, um sie in diesen Wertungen vorzustellen. Am LQH Masters gab es vier Open Trophy Wertungen: Die Quarter Dream Intermediate Open USA, die Intermediate Open national, die BONDA Ranch Open USA und die AM Rising Star Ranch Open national.
Mona Dörr war die zweite Starterin des Abends und legte gleich ordentlich vor. Auf SMOKING VOODOO zeigte sie ein perfekt platziertes Pattern mit starken Manövern und holte sich mit 216,5 Punkten scheinbar locker die Führung in beiden Intermediate Open Wertungen. Hausherr Grischa Ludwig ging mit WEST COAST TRASH als Drittes an den Start und legte stark nach. Mit Hochgeschwindigkeits-Zirkeln und beeindruckenden Stopps rutschte er zu 220 Punkten und übernahm damit die Führung in der BONDA Ranch Open USA, der AM Rising Star Ranch Open und der nationalen Wertung der Intermediate Open. Diesen Score konnte ihm im Laufe des Abends niemand mehr streitig machen. Doch damit noch nicht genug. Vor dem Heimpublikum gelang dem amtierenden Europameister Reining der Coup. Mit seinen beiden anderen genannten Pferden, GUNNIT IN HOLLYWOOD und A SHINING GUN, holte er jeweils 219 Punkte. Damit siegte er nicht nur in allen drei genannten Prüfungen, sondern war in den drei prestigeträchtigsten Klassen des Turniers mit drei Pferden in drei Wertungsprüfungen unter den Top 2! Über diese Leistung freute sich der Trainer vom Schwantelhof riesig: „Daheim will man ja immer nochmal besser abliefern und ich bin einfach unglaublich stolz auf meine Pferde, aber auch mein Team, das dieses Turnier hier so möglich gemacht hat.“
Eine Wertung hatte Grischa Ludwig nicht genannt: Die Quarterdream Intermediate Open USA. In dieser Wertung hatte Mona Dörr weiterhin die Führung inne, doch die wurde ihr streitig gemacht als Johannes Heil auf GUNNANICYA MM JB vor die Richter ritt. Der junge LQH-Trainer zeigte einen großartigen Ritt mit beeindruckenden Stopps, starken Spins und Höchstgeschwindigkeits-Zirkeln. Mit GUNNANICYA MM JB hatte er ein showerfahrenes Pferd unter dem Sattel, denn der siebenjährige Hengst war bereits mit Grischa Ludwig Dritter im Breeders Derby Open Level 4 und Eurofuturity Champion Level 3 Open. Johannes Heil stellte den fuchsfarbenen GUNNANICYA MM JB gekonnt vor und ritt damit ein LQH-gezogenes und ausgebildetes Pferd zum Sieg in der amerikanischen Wertung. Unter bebendem Applaus holte er sich 217,5 Punkte und damit seinen ersten Open Trophy Sieg.
Um 22 Uhr endete der dritte Turniertag des NRHA Germany Reining Masters und die Zuschauer begaben sich von der Tribüne zur Bar. Dort wurde dann auf die neuen Champions angestoßen und der Abend gemeinsam beendet.
Text: Judith Ressmann